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Der erste Pelletgrill von Weber

War er zu spoga letzten Jahres noch nur eine Ankündigung, habe ich ihn jetzt live gesehen, was ihn ausmacht und wie er sich im Gegensatz zu den Mitbewerbern am Markt präsentiert, erfahrt ihr hier.

Der Aufbau

Geliefert wird der Smoke Fire EX6 auf Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6einer Einwegpalette, das ist bei den Dimensionen auch absolut ratsam, denn handlich ist anders. Das Flaggschiff im Pelletbereich von Weber ist recht einfach verpackt, das soll nicht bedeuten, dass die Verpackung nicht gut ist, sondern sie ist extrem einfach zu entfernen. An den Seiten gibt es Plastikgriffe, die zu entfernen sind, um den Karton ganz einfach nach oben abzunehmen. Ist das alles vollbracht, seht ihr den Smoke Fire in seiner ganzen Pracht geschützt von weiteren Kartons, die alle benötigten Aufbauteile beinhalten.

Hat man sich erst einmal eine Übersicht zu den kleinen Kartons verschafft, habt ihr die Wahl zwischen der einfachen Anleitung in Papierform oder der App BILT, die euch interaktiv durch den Aufbau begleitet. Ich habe mir mal den Spaß gegönnt und die App genutzt, da sie völlig neu für mich war. Jedoch kann ich gleich sagen, dass der Ablauf des Aufbaus gerne verbessert werden dürfte, denn von Logik war hier nicht wirklich etwas zu erkennen.
Die Kartons sind alphabetisch gekennzeichnet, was aber leider nichts mit der eigentlichen Reihenfolge zu tun hatte. Man durfte also bei B anfangen, um dann zu E zu springen und wieder zurück zu A, dann zu C und auch mal zu F. Am Ende ist es eine Kleinigkeit, nur ergab sich mir der Sinn eines solchen Durcheinanders nicht oder ich habe es einfach nicht verstanden.

Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6Aufgebaut ist er dann aber in einer doch passablen Zeit von gut einer Stunde, geht vielleicht auch schneller, wenn man nicht zwischendurch noch Fotos macht. Die berühmte Zündkerze, die gute 150-200 Starts halten soll, musste bei dem ganzen gebastel auch eingebaut werden. Ein Gimmick, welches ich bei noch keinem anderen Hersteller eines Pelletgrills/-smokers je gesehen habe. Der angekündigte Preis von 6-8€ als Ersatz ist aber in der Weberwelt ein recht günstiger Preis und absolut zu verkraften, wenn man überlegt, dass 150-200 Starts für die meisten locker 2-3 Jahre bedeutet.

Die inneren Werte

Ist der Grill erst einmal aufgebaut, Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6so sieht man erst einmal wie groß er ist. Zwei Grillebenen auf einer Breite von 91cm, der untere Rost (Edelstahl und mit Gourmet BBQ System) ist dabei 46cm und der obere 25cm tief. Diese Dimensionen bedeuten extrem viel Platz für all eure Vorhaben. Weber betitelt ihn deshalb auch als All-in-One Lösung für den Grillbereich, denn er lässt euch im Temperaturbereich von 95-315°C agieren.

Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6Um den Grill mit Pellets zu befeuern steht euch ein Pellettank mit 9kg Fassungsvermögen zur Verfügung. Der Verbrauch bei meinen Versuchen lag immer 700-800g/Stunde im Low&Slow Bereich, dies solltet ihr bei euren Vorhaben immer bedenken, denn nichts ist ärgerlicher als mit einem leeren Tank und ohne Pellets da zu stehen.
Aktuell hat Weber 3 Varianten von Pellets für euch im Angebot – Apfel, Hickory und Grill Academy Blend (eine Mischung aus Ahorn, Hickory und Kirsche).

Beachtet werden sollte bei Inbetriebnahme, dass ihr mit einem höheren Ascheflug als bei anderen Herstellern zu rechnen habt, auch das wurde schon in etlichen Berichten thematisiert. Zu vermeiden ist dies bei dem Smoke Fire leider nicht, ergibt sich aber auch aus der Bauweise, denn der Weber Pelletgrill ist anders konzipiert als andere Grills am Markt. Durch die Öffnung im Boden, in dem die Asche im besten Fall abgehen soll, so wie Teile des aufkommenden Fettes, gibt es einen höheren Luftdurchsatz, der die umherfliegende Asche auch gerne durch die Abluftöffnungen hinausträgt.

Die offene Bauweise des Smoke Fire führt Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6auch dazu, dass Weber für Longjobs eine Auffangschale unter eurer Grillgut empfiehlt, nicht nur um euch die Reinigung zu erleichtern, sondern auch um einen eventuellen Fettbrand zu vermeiden. Zu beachten ist bei Nutzung einer Schale im Innenraum, dass ihr die Hitzeverteilung etwas verändert, daher ist anzuraten, die Temperaturen nochmals mit weiteren Fühlern zu prüfen, um euer Grillvergnügen nicht zu trüben. Bei mir war es leider so, dass aus den angestrebten 115°C leider nur 95-100°C am Fleisch in der Schale ankamen.
Wenn man um die Umstände weiß, sollte es aber kein Problem sein sich darauf einzustellen.

Das Äußere

Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6Über Äußerlichkeiten lässt sich bekanntlich immer streiten, genau wie beim Smoke Fire, denn die einen mögen es, wenn es glänzt und die anderen sagen, die Oberfläche wird schnell unschön. Gerade beim EX 6 habt ihr eine riesige Fläche, die euch anstrahlt und gerne saubergehalten werden möchte. Leider ist diese Oberfläche auch leicht anfällig für Kratzer und die entstehen schnell mal. Bei meinem EX 6 musste ich leider feststellen, dass der Deckel allein durch das Verschieben auf Asphalt seine Spuren am Grillkörper hinterlassen hat. Man sollte also immer bedenken ein Tuch zwischen den Deckel und den Körper zu legen, sofern man den Grill nochmal verschieben möchte.

Auch das Entlüftungssystem bläst direkt auf den Pelletbehälter, das führt am Ende auch dazu, dass die porzellanemaillierte Oberfläche etwas in der Optik leidet, sollte man nicht immer mit dem Tuch nach dem Grillen darüber wischen.
Diese Punkte sollten euch aber nicht den Spaß an dem Grill nehmen, jedoch vorab aufzeigen, was passieren wird, wenn man ihn auch benutzt. Und am Ende soll es ja auch kein Prestige Objekt sein, was ungenutzt in der Ecke steht.

Was natürlich sehr von Vorteil ist, um diesen Koloss zu bewegen, ist der große Seitengriff mit dem man sehr gut steuern kann, so wie die 4 Lenkrollen, wobei 2 davon mit einer Stoppfunktion ausgestattet sind. So ist es sehr gut möglich ihn in die gewünschte Position zu fahren.

Wie auch oben schon erwähnt soll die untere Öffnung im Grillkörper dazu dienen, dass Fett und Asche möglichst in der, dafür angedachten, Schublade landen – diese ist dann entsprechend mit einer tauschbaren Aluschale versehen, um euch die Reinigung zu erleichtern.

Gönnen solltet ihr euch auf jeden Fall die Abdeckhaube für den Grill, sofern er nicht wettergeschützt steht. Hier kann ich nur zum Original von Weber raten, denn eine „günstige Alternative“ in der Größe wird immer unschön aussehen. Am Ende des Tages sollte man bei dem Preis für den Grill auch darauf achten, dass man lange Freude daran haben möchte und nicht am falschen Ende sparen.

Die Bedieneinheit

Das Herzstück des Smoke Fire ist Weber Pelletgrill Smoke Fire EX6die Bedieneinheit – ihr findet sie an jedem der Smoke Fire auf der rechten Seite. Die Einheit beherbergt neben dem großen LC-Display auch vier Anschlüsse für Temperaturfühler, die euer Grillgut sehr gut überwachen. Die Software (juneOS) wurde von Weber eigens entwickelt. Dafür hat sich Weber das nötige Know How durch Übernahme der Firma June Life Inc. aus San Francisco gesichert.

Wichtig dabei ist allerdings, dass ihr die App Weber Connect nutzt, um euch alle Vorteile des Grills zu sichern. Die Erstinstallation des Grills erfolgt über eine Bluetooth Verbindung, hier könnt ihr den Grill auch in euer WLAN einbinden, ihr solltet hierzu jedoch eure SSID (WLAN Namen) genau wissen, denn ihr müsst den Namen händisch eintragen. Diesen Punkt dürfte Weber auch gerne noch einmal nacharbeiten, denn bei jedem anderen Gerät unterschiedlicher Hersteller ist es möglich einen Scan zu starten, der mögliche WLAN Zugangspunkte anzeigt, ohne dass ich den genauen Namen per Hand eintragen muss.

Seid ihr mit allen Einstellungen fertig, könnt ihr euch mit der App vertraut machen dabei wird euch die Möglichkeit des Guided Grilling (Grillen unter Anleitung) geboten – also eine Kurzanleitung zu den gängigsten Rezepten. In der aktuellen Firmware Version juneOS Lite 1.2 (1394) sind aber leider noch einige Bugs (Fehler) zu finden, die bei einigen Besitzern leider das Grillvergnügen trübt. Abstürze der Bedieneinheit (Knöpfe reagieren nicht mehr), WLAN Verbindungsprobleme, so wie unsauberes Herunterfahren des Grills sind dabei nur einige Punkte – ich bin aber fest davon überzeugt, dass Weber diese Punkte aufgreift und schon jetzt mit Hochdruck an einer Verbesserung der Firmware und App arbeitet.
So wurde aktuell schon über ein anstehendes Update gesprochen, bei dem nicht nur die Fehler ausgemerzt werden sollen, sondern weitere Funktionen hinzugefügt werden, die die Nutzer gefordert haben – unter anderem Temperatureinstellung über die App, die momentan sonst nur direkt am Grill möglich ist, so wie die Möglichkeit eine Smoke Boost-Funktion (mehr Rauch) zu aktivieren. Angekündigt ist dieses Update für Frühjahr 2020, lassen wir uns also überraschen, wie schnell Weber hier nacharbeitet.

Zu bedenken ist bei all diesen Themen, dass es sich um eine komplette Neuentwicklung bei Weber handelt, auf einem Gebiet, welches sie vorher noch nicht im Hause hatten. Eine Software komplett neu zu entwickeln und auch einen Grill neu zu konzipieren, gerade mit einer Softwaresteuerung ist nicht aus dem Ärmel zu schütteln. Verstehen kann ich in diesem Zusammenhang auch den Verzug bei Einführung des Grills, der im September 2019 vorgestellt werden und kurz darauf verfügbar sein sollte.

Gerüchte und Fakten

Ich möchte nun nochmal auf einige Themen eingehen, die im Zusammenhang mit dem Smoke Fire immer wieder aufkommen. Bevor der Grill überhaupt in Deutschland verfügbar war, gingen schon die ersten „Skandalvideos“ viral – allen voran war es das Fettbrandvideo, bei dem gezeigt werden sollte, dass der Grill gefährlich sei. Hier ist nochmal zu bemerken, dass dieser Grill, kein klassischer Pelletsmoker ist und auch aufgrund seiner Bauweise nie sein wollte/sollte. Wird bei den klassischen Pelletsmokern das Fett an einem Rinnensystem abgeführt und hat somit nie Kontakt zu der Flamme, ist bei dem Smoke Fire die Idee, dass das Fett nach unten tropft und durch die Öffnungen abläuft.
Kommen hierbei jedoch einige Faktoren zusammen, kann es wirklich zum Fettbrand kommen – geht man mit gesundem Menschenverstand vor, sollte diese Tatsache aber auch jedem klar werden, wenn man in den Garraum guckt, daher wird bei sehr fettigen Grillgut empfohlen mit einer Schale zu arbeiten.

Probleme mit der WLAN Verbindung kann ich leider so bestätigen, denn bei meinem Pulled Pork Projekt musste ich immer wieder aus dem Haus, um die Temperatur zu checken, da der Smoke Fire jegliche Verbindung per WLAN verweigerte. Kam ich jedoch in Bluetooth Reichweite, zeigte er mir alles ohne Probleme an und behauptete gleichzeitig auch mit dem WLAN verbunden zu sein – was jedoch nicht der Tatsache entsprach.

Das Display des Smoke Fire ist eingefroren – auch dies soll wohl vorkommen, habe ich auch schon so bei den Blog Kollegen gesehen, ist bei mir aber zum Beispiel bisher noch nicht aufgetreten. Diese „Abstürze“ oder auch „Hänger“ kommen aktuell sowohl im laufenden Betrieb als auch im Shutdown Modus vereinzelt vor.

Fazit

Mein Fazit zu dem Weber Smoke Fire – der Grill hat noch seine Problemchen, die auch nicht wegzudiskutieren sind. Aber bei all diesen Problemen, sehe ich in erster Linie Abhilfe in Form von Software Optimierung und Updates, denn alle Punkte, die von Besitzern angesprochen werden sind damit zu beheben, sei es WLAN, Hänger der Software oder sogar der Verbrauch.

Am Ende sollte man auch sehen, was Weber der Kundschaft mit diesem Pelletgrill anbieten möchte – die Eierlegende Wollmilchsau, denn sie wollten ein All-One Gerät präsentieren und das in einer extrem kurzen Entwicklungszeit.
Das Thema Software birgt für Weber und die Kunden noch ein riesiges Entwicklungspotenzial und da baue ich einfach auf die Initiative von Weber sich in dem Bereich stark verbessern zu wollen.

Lohnt sich der Smoke Fire in der Anschaffung? Als Alternative zum Gasgrill oder Kohlegrill ist es für mich immer Geschmacksache, wollt ihr ihn als Einzelgerät ohne Alternativen auf der Terrasse oder soll er zusätzlich kommen?
Er macht Spaß, das kann ich soweit sagen! Was euch der Spaß am Ende wert ist, ist allein euch überlassen. Meine Empfehlung ist, euch selbst ein Bild von dem Grill, am besten beim Händler vor Ort, zu machen. Und ob es dann am Ende des Tages der Smoke Fire EX4 oder der EX6 wird, hängt ganz von euren Plänen ab – wobei für die Meisten von euch wohl der EX4 völlig ausreichen dürfte.

Grillen, Backen, Räuchern, Niedrigtemperaturgaren, all diese Methoden beherrscht der Smoke Fire – egal, ob Du hohe Temperaturen für Dein Steak benötigst oder ein großes Stück Grillgut über Stunden mit niedrigen Temperaturen smoken möchtest. Selbst Pizza wie vom Italiener, Brot oder Kuchen könnt ihr mit dem Smoke Fire backen.
Es stehen euch also mit einem Gerät alle Möglichkeiten offen.

Solltet ihr jetzt noch mehr Infos zum Smoke Fire haben wollen, dann schaut gerne bei den Kollegen vorbei:

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